Hauptuntersuchung

Was ist die Hauptuntersuchung?

Die Hauptuntersuchung (HU) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung von Kraftfahrzeugen in Deutschland. Sie stellt sicher, dass Fahrzeuge verkehrssicher, umweltfreundlich und technisch einwandfrei sind. Die Prüfung wird in der Regel von autorisierten Prüforganisationen wie TÜV, DEKRA oder GTÜ durchgeführt.

Zweck der Hauptuntersuchung

Die HU verfolgt mehrere Ziele:

  • Sicherheitskontrolle: Es wird überprüft, ob Bremsen, Lenkung, Beleuchtung und andere sicherheitsrelevante Bauteile ordnungsgemäß funktionieren.
  • Umweltschutz: Abgasanlage und Emissionen werden kontrolliert, um die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte sicherzustellen.
  • Verkehrstauglichkeit: Fahrzeuge, die erhebliche Mängel aufweisen, dürfen nicht am Straßenverkehr teilnehmen.

Ablauf der Hauptuntersuchung

Die HU folgt einem strukturierten Ablauf, um alle relevanten Fahrzeugbereiche zu prüfen:

Sichtprüfung

Prüfer kontrollieren die Karosserie, die Scheiben, Spiegel, Reifen, Beleuchtung und die Sicherheitsgurte. Beschädigungen oder Verschleiß werden dokumentiert.

Funktionsprüfung

  • Bremsen: Prüfstandtests oder Rollenprüfungen stellen sicher, dass die Bremsleistung ausreichend ist.
  • Lenkung: Lenkwinkel und Spiel werden überprüft.
  • Beleuchtung und Signalanlagen: Scheinwerfer, Blinker und Hupe müssen einwandfrei funktionieren.

Abgas- und Umweltprüfung

Die Abgasanlage wird auf Dichtigkeit und Emissionswerte überprüft. Bei Diesel- oder Ottomotoren wird der Grenzwert für CO₂, CO und andere Schadstoffe kontrolliert.

Prüfbericht und Plakette

Nach erfolgreicher HU erhält das Fahrzeug eine Prüfplakette, die auf dem hinteren Kennzeichen angebracht wird. Das Prüfdatum gibt an, wann die nächste Hauptuntersuchung fällig ist.

Häufigkeit der Hauptuntersuchung

    • Neuwagen: Erste HU nach drei Jahren.
    • Fahrzeuge ab dem 4. Jahr: Alle zwei Jahre.
    • Sonderfahrzeuge: Unterschiedliche Intervalle je nach Fahrzeugtyp und Nutzung.

Mängel und Nachprüfung

Wenn die HU Mängel feststellt, können sie in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Geringfügige Mängel: Fahrzeug bleibt verkehrstauglich, aber die Mängel sollten zeitnah behoben werden.
  • Erhebliche Mängel: Fahrzeug darf ohne Nachprüfung nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Nach der Reparatur muss eine Nachprüfung (Nach-HU) erfolgen.

Kosten der Hauptuntersuchung

Die Preise variieren je nach Prüforganisation und Fahrzeugtyp. Durchschnittlich liegen die Kosten zwischen 60 und 120 Euro. Sonderprüfungen, wie die Hauptuntersuchung bei Anhängern, können teurer sein.

Vorteile der regelmäßigen HU

  • Sicherheit: Frühzeitige Erkennung von Verschleiß oder Defekten schützt Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer.
  • Rechtskonformität: Vermeidet Bußgelder und Punkte in Flensburg.
  • Werterhalt: Regelmäßige HU kann den Wiederverkaufswert eines Fahrzeugs erhöhen, da nachgewiesen wird, dass das Auto gepflegt und sicher ist.

Tipps für Fahrzeughalter

  • Frühzeitig anmelden: Die HU kann einige Wochen vor Fälligkeit durchgeführt werden.
  • Vorbereitung: Prüfen Sie Bremsen, Beleuchtung, Reifen und Flüssigkeiten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
  • Dokumente bereithalten: Fahrzeugschein, TÜV-Bericht der letzten Prüfung und HU-Plakette erleichtern den Ablauf.

Unterschied zwischen HU und AU

Die Abgasuntersuchung (AU) wird häufig zusammen mit der HU durchgeführt. Sie konzentriert sich ausschließlich auf die Einhaltung der Abgaswerte. In den letzten Jahren ist die AU oft in die HU integriert, sodass beide Prüfungen gleichzeitig erfolgen.

Fazit

Die Hauptuntersuchung ist ein zentraler Bestandteil der Fahrzeugkontrolle in Deutschland. Sie sorgt für Verkehrssicherheit, Umweltschutz und Rechtskonformität. Regelmäßige HU-Termine verhindern Bußgelder, tragen zur Langlebigkeit des Fahrzeugs bei und schützen alle Verkehrsteilnehmer. Für jeden Fahrzeughalter ist die HU somit unverzichtbar.