Dashcams im Straßenverkehr: Was ist erlaubt und was nicht?

Dashcams im Straßenverkehr: Was ist erlaubt und was nicht?

(Bild, Xingye Jiang, unsplash)

Immer mehr Autofahrer in Deutschland fragen sich: Darf ich eine Dashcam in meinem Fahrzeug nutzen? Und falls ja, welche Aufnahmen sind überhaupt zulässig?

Als Journalist mit einer Leidenschaft für Autos und Motorräder habe ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und gebe Ihnen hier einen umfassenden Überblick über die aktuelle rechtliche Lage.

Was genau ist eine Dashcam?

Eine Dashcam – kurz für „Dashboard Camera“ – ist eine kleine Videokamera, die im Auto installiert wird, um den Verkehr aufzuzeichnen. Sie wird entweder am Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe befestigt. Besonders populär sind diese Kameras in Russland, wo sie zur Standardausstattung vieler Fahrzeuge gehören. In Deutschland hingegen ist ihr Einsatz rechtlich heikel und wirft viele Fragen auf.

Funktion und Einsatz von Dashcams

Moderne Dashcams beginnen automatisch mit der Aufnahme, sobald das Auto gestartet wird. Die meisten Modelle verfügen über eine Akkulaufzeit von etwa einer Stunde und können einfach über den Zigarettenanzünder des Autos wieder aufgeladen werden. Dashcams speichern Videos in kurzen Abschnitten auf einer Speicherkarte, was praktisch ist, um ältere Aufnahmen zu überschreiben und stets Platz für neue Videos zu schaffen.

Achtung: Bedienen Sie die Kamera niemals während der Fahrt. Alle Einstellungen sollten vor der Fahrt oder während eines sicheren Stopps vorgenommen werden.

Wofür sind Dashcams nützlich?

Dashcams können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, darunter:

  • Private Aufnahmen: Viele Fahrer nutzen Dashcams, um interessante Szenen auf der Straße oder im Urlaub festzuhalten.
  • Selbstkontrolle: Einige Modelle bieten Funktionen wie Auffahrwarner oder Fahrspurassistenten an.
  • Beweismittel bei Unfällen: Dies ist wohl der häufigste Grund für den Einsatz einer Dashcam. Die Aufnahmen können helfen, den Hergang eines Unfalls zu rekonstruieren und die Schuldfrage zu klären.

Jedoch können Dashcam-Aufnahmen nicht nur entlasten, sondern auch belasten. Sollte die Kamera beispielsweise beweisen, dass Sie selbst schuld an einem Unfall sind, kann dies gegen Sie verwendet werden.

Die rechtliche Lage in Deutschland

Seit dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 15. Mai 2018 ist klar: Dashcam-Aufnahmen können als Beweismittel in Unfallprozessen zugelassen werden. Allerdings bleibt die rechtliche Nutzung von Dashcams in Deutschland stark reglementiert:

  • Permanente Aufnahmen: Ein durchgehendes Filmen und Speichern des öffentlichen Verkehrs ist nicht erlaubt. Dies würde gegen Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO verstoßen.
  • Situative Nutzung: Die Kamera darf verwendet werden, wenn ein spezifischer Anlass besteht, etwa ein drohender Unfall.

Welche Funktionen sind wichtig?

Wenn Sie eine Dashcam in Deutschland nutzen möchten, sollten Sie darauf achten, dass sie über bestimmte Funktionen verfügt:

  1. Loop-Aufnahme: Diese Funktion überschreibt ältere Aufnahmen automatisch, um Platz für neue Videos zu schaffen, ohne dass alles dauerhaft gespeichert wird.
  2. G-Sensor: Erkennt eine plötzliche Bewegung oder Kollision und speichert die entsprechende Aufnahme gesondert.
  3. GPS und Zeitstempel: Diese Funktionen helfen, den Ort und Zeitpunkt eines Vorfalls genau zu bestimmen.

Dashcam-Nutzung im Ausland

Die Regelungen zur Nutzung von Dashcams variieren von Land zu Land. In einigen europäischen Ländern sind sie erlaubt, in anderen sind sie strikt verboten oder nur unter bestimmten Bedingungen gestattet. Es ist daher ratsam, sich vor einer Auslandsreise über die geltenden Bestimmungen zu informieren.

Darf ich meine Aufnahmen ins Internet stellen?

Möchten Sie Ihre Dashcam-Videos online teilen, müssen Sie äußerst vorsichtig sein. Vor der Veröffentlichung sollten Sie sicherstellen, dass keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Holen Sie die Zustimmung aller erkennbaren Personen und Fahrzeughalter ein. Ohne deren Einwilligung riskieren Sie rechtliche Konsequenzen wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts.

Fazit

Die Nutzung von Dashcams in Deutschland ist ein zweischneidiges Schwert. Während sie durchaus nützlich sein können, um Unfälle zu dokumentieren, sind sie auch rechtlich problematisch. Autofahrer sollten die gesetzlichen Vorgaben genau kennen und ihre Kamera nur im Einklang mit diesen einsetzen. So bleibt die Dashcam ein nützliches Werkzeug und kein rechtliches Risiko.

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