Motorwäsche: Sollten Sie selbst Hand anlegen?

Motorwäsche: Sollten Sie selbst Hand anlegen?

Motorwäsche – ist das wirklich notwendig? Wann sollten Sie es vermeiden, welche Risiken bestehen und wie gehen Sie richtig vor?

Laut Deutscher Automobil Treuhand (DAT) waschen mehr als die Hälfte der deutschen Autofahrer – nämlich 59 Prozent – ihr Auto mindestens einmal pro Monat. Dabei gehören Außen- und Innenpflege zum Standardprogramm, und die Mehrheit (77 Prozent) bevorzugt die Waschanlage gegenüber der SB-Wäsche. Doch wenn es um die Motorwäsche geht, scheiden sich die Geister. Wann ist sie wirklich sinnvoll und wie sollte man vorgehen?

Der ADAC empfiehlt: „Ist der Motorraum stark verschmutzt, eignet sich eine Dampfstrahlwäsche, wie sie von vielen Werkstätten und Waschanlagen angeboten wird.“ Allerdings warnt die Zeitschrift „Auto Bild“ davor, die Motorwäsche selbst durchzuführen, da sie ernsthafte Schäden verursachen kann. Daher ist es ratsam, im Zweifelsfall Fachleute zu Rate zu ziehen.

Wann empfiehlt sich eine Motorwäsche?

Eine Motorwäsche ist eigentlich nur in Ausnahmesituationen sinnvoll, beispielsweise:

  • Bei starker Ölverschmutzung im Motorraum
  • Wenn sich nach Geländefahrten Dreck und Schlamm festgesetzt haben
  • Bei Streusalzablagerungen im Winter
  • Nach einem Marderschaden
  • Vor dem Verkauf des Autos

Moderne Motoren sind nach unten abgeschlossen und gegen Korrosion geschützt. Leichte Verschmutzungen schaden ihnen nicht. Bei etwas Laub oder Straßendreck reicht meist der Einsatz eines Staubsaugers, eines Handfegers oder eines Lappens.

Darf ich die Motorwäsche selbst durchführen?

Grundsätzlich ja, aber vorher sollten Sie mit Ihrem Hersteller klären, ob die Motorwäsche bei Ihrem Auto erlaubt ist. Viele moderne Motoren haben empfindliche elektronische Bauteile, die bei unsachgemäßer Reinigung Schaden nehmen könnten.

Warum kann die Motorwäsche gefährlich sein?

In modernen Motoren befinden sich zahlreiche elektronische Komponenten. Unsachgemäße Reinigung kann zu Funktionsausfällen führen, das Auto startet möglicherweise nicht mehr, oder Sicherungssysteme könnten beschädigt werden. Manche Hersteller raten ausdrücklich von einer Motorwäsche ab. Bei Schäden könnte die Garantie erlöschen.

Wo darf ich eine Motorwäsche durchführen?

Motorwäschen sind nur auf Waschplätzen mit einem Ölabscheider erlaubt. Wegen der Gefahr von auslaufenden Ölresten und der drohenden Umweltverschmutzung sind die Garageneinfahrt sowie die meisten SB-Waschplätze ungeeignet.

Wie gehe ich bei der Motorwäsche vor?

  1. Elektronische Bauteile schützen: Kleben oder decken Sie Steuergeräte, Lichtmaschine und Sicherungskasten ab.
  2. Batterie abklemmen: Vor Beginn der Reinigung die Batterie abklemmen.
  3. Motor abkühlen lassen: Reinigungsmittel und kaltes Wasser können bei heißem Motor zu Verformungen führen.
  4. Hochdruck- und Dampfreiniger vermeiden: Diese können empfindliche Teile beschädigen oder Wasser in elektronische Komponenten drücken.
  5. Spezielle Reinigungsmittel verwenden: Nutzen Sie Motor- und Kaltreiniger aus dem Fachhandel. Lassen Sie das Mittel auf dem abgekühlten Motor kurz einwirken und spülen es dann vorsichtig mit kaltem Wasser ab.
  6. Konservierungsmittel auftragen: Nach dem Trocknen ein spezielles Konservierungsmittel verwenden, um neue Verschmutzungen zu verhindern.

Was kostet die Reinigung beim Profi?

Je nach Aufwand kostet die Motorwäsche beim Profi zwischen 30 und 70 Euro. Einige Werkstätten verwenden Trockeneis, das keine Feuchtigkeit hinterlässt und den Schmutz einfach von den betroffenen Teilen ablöst.

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