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Der Ölwechsel ist einer der essenziellsten Wartungsschritte für dein Auto. Motoröl spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit deines Motors. In diesem Artikel erläutern wir dir ausführlich, warum regelmäßige Ölwechsel unverzichtbar sind, wann und wie oft sie durchgeführt werden sollten, welche Kosten und welcher Zeitaufwand damit verbunden sind und wie du den Ölwechsel sogar selbst vornehmen kannst
Warum ist ein Ölwechsel so wichtig?
Motoröl ist der „Lebenssaft“ deines Motors und erfüllt eine Vielzahl von Funktionen, die weit über das bloße Schmieren von Teilen hinausgehen. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum ein regelmäßiger Ölwechsel unverzichtbar ist:
- Schmierfunktion: Das Öl sorgt dafür, dass die beweglichen Teile im Motor reibungslos aneinander vorbeigleiten können, was den Verschleiß minimiert und die Lebensdauer des Motors verlängert.
- Kühlung: Während der Motor läuft, erzeugen die sich bewegenden Teile Hitze. Das Motoröl hilft, diese Wärme aufzunehmen und gleichmäßig im Motor zu verteilen, wodurch eine Überhitzung vermieden wird.
- Reinigung: Während des Motorbetriebs entstehen Schmutzpartikel und Metallspäne. Das Öl bindet diese Partikel und leitet sie zum Ölfilter weiter, wo sie herausgefiltert werden.
- Korrosionsschutz: Motoröl bildet eine Schutzschicht auf den Metallteilen des Motors, die sie vor Korrosion schützt und so die Lebensdauer des Motors erhöht.
Mit der Zeit verschleißt das Motoröl, verliert seine Wirksamkeit und wird zunehmend verschmutzt. Ein rechtzeitiger Ölwechsel verhindert, dass das Öl seine schützenden und reinigenden Eigenschaften verliert und schützt deinen Motor vor Schäden.
Wann und wie oft solltest du den Ölwechsel vornehmen?
Die Intervalle für den Ölwechsel variieren je nach Fahrzeugtyp, Motorbauweise und Fahrverhalten. Allgemein gilt die Faustregel:
- Intervall: Ein Ölwechsel sollte alle 15.000 bis 30.000 Kilometer oder spätestens alle 12 bis 18 Monate durchgeführt werden.
- Fahrstil: Kurzstreckenfahrten beanspruchen das Motoröl stärker als Langstrecken, da der Motor oft nicht vollständig auf Betriebstemperatur kommt. Dadurch kann das Öl schneller verschmutzen und muss häufiger gewechselt werden.
- Fahrzeugtyp: Unterschiedliche Motoren erfordern unterschiedliche Öle und Wechselintervalle. Diesel- und Ottomotoren haben zum Beispiel unterschiedliche Anforderungen an die Viskosität und Zusammensetzung des Öls.
Fährst du unter extremen Bedingungen, etwa bei sehr hohen oder niedrigen Temperaturen, Offroad oder im Motorsport, solltest du das Öl häufiger wechseln. Hohe Temperaturen und starke Beanspruchung führen dazu, dass das Öl schneller altert und seine schützenden Eigenschaften verliert. In der Formel 1 beispielsweise wird das Öl nach jedem Rennen gewechselt, um den Hochleistungsmotoren den bestmöglichen Schutz zu bieten.
KFZNews24.de empfiehlt, die genauen Wechselintervalle in deinem Serviceheft nachzulesen und die Hinweise des Bordcomputers zu beachten. Moderne Fahrzeuge sind mit Sensoren ausgestattet, die die Ölqualität überwachen und dich rechtzeitig informieren, wenn ein Wechsel nötig ist.
Kosten und Zeitaufwand eines Ölwechsels
Die Kosten für einen Ölwechsel hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Ölsorte, der Menge des benötigten Öls und ob der Wechsel in einer Werkstatt oder selbst durchgeführt wird.
- Werkstattkosten: Ein Ölwechsel in der Werkstatt kostet zwischen 25 und 90 Euro. Die genaue Höhe hängt von der Ölsorte ab, die verwendet wird. Mineralöl ist in der Regel günstiger, während Synthetiköl, das leistungsfähiger und langlebiger ist, teurer ist. Wenn zusätzlich der Ölfilter gewechselt wird, erhöht sich der Preis geringfügig, aber ein neuer Filter kostet meist nur zwischen 15 und 20 Euro.
- DIY-Kosten: Entscheidest du dich, den Ölwechsel selbst vorzunehmen, kannst du einiges an Kosten sparen. Allerdings musst du für das Öl, den Filter und gegebenenfalls Werkzeug aufkommen. Wenn du keine eigene Hebebühne besitzt, kannst du in einer Selbsthilfewerkstatt für etwa 10 bis 20 Euro pro Stunde das benötigte Equipment mieten.
Der Zeitaufwand für einen Ölwechsel variiert ebenfalls:
- In der Werkstatt: Ein professioneller Ölwechsel dauert in der Regel nur 15 bis 30 Minuten. Dabei ist der gesamte Prozess standardisiert und effizient.
- Selbst gemacht: Wenn du den Ölwechsel selbst durchführst, solltest du mehr Zeit einplanen. Je nach Erfahrung und Vorhandensein der richtigen Werkzeuge kann der Wechsel etwa eine Stunde oder länger dauern. Bedenke auch die Zeit für die fachgerechte Entsorgung des Altöls und der gebrauchten Filter.
Welches Motoröl ist das richtige für dein Auto?
Die Wahl des richtigen Motoröls ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit deines Motors. Es gibt eine Vielzahl von Ölsorten, die sich in ihrer Zusammensetzung und Viskosität unterscheiden. Die wichtigsten Arten sind:
- Mineralöl: Dieses Öl wird aus Rohöl gewonnen und ist die kostengünstigere Option. Es bietet eine solide Leistung, erfordert jedoch kürzere Wechselintervalle.
- Synthetiköl: Dieses Öl wird chemisch hergestellt und bietet eine höhere Leistung und längere Wechselintervalle. Es ist besonders geeignet für moderne Motoren und unter extremen Betriebsbedingungen.
- Mehrbereichsöle: Diese Öle sind für den ganzjährigen Einsatz geeignet und tragen eine „W“-Kennzeichnung, die für „wintertauglich“ steht. Typische Mehrbereichsöle sind 5W-30, 0W-40 oder 10W-60. Die Zahl vor dem „W“ gibt die Fließfähigkeit des Öls bei niedrigen Temperaturen an: Je niedriger die Zahl, desto dünnflüssiger ist das Öl bei Kälte und desto schneller gelangt es beim Kaltstart an die Schmierstellen.
Die Wahl des richtigen Öls hängt vom Fahrzeugtyp und den Empfehlungen des Herstellers ab. KFZNews24.de rät dir, stets die Angaben im Handbuch deines Fahrzeugs zu beachten und keine Experimente mit nicht zugelassenen Ölsorten zu machen. Viele Werkstätten hinterlassen zudem einen Hinweiszettel im Motorraum, auf dem die zuletzt verwendete Ölsorte und das Datum des letzten Wechsels vermerkt sind.
Anleitung: Ölwechsel selbst durchführen
Ein Ölwechsel kann mit ein wenig technischem Know-how und den richtigen Werkzeugen auch in Eigenregie durchgeführt werden. Dies spart nicht nur Geld, sondern gibt dir auch ein gutes Gefühl der Selbstständigkeit. So gehst du vor:
Was du benötigst:
- Passendes Motoröl (nach Herstellerangaben)
- Neuer Ölfilter
- Ölauffangwanne
- Ratsche mit passenden Stecknüssen
- Trichter
- Hebebühne oder Wagenheber
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Fahrzeug vorbereiten: Hebe das Fahrzeug mit einer Hebebühne oder einem Wagenheber an, damit du Zugang zur Ölwanne hast. Sorge dafür, dass das Fahrzeug sicher und stabil steht.
- Altöl ablassen: Platziere die Ölauffangwanne unter der Ölwanne und löse die Ölablassschraube mit der Ratsche. Lasse das Öl vollständig ablaufen. Dies kann einige Minuten dauern.
- Ölfilter wechseln: Nachdem das gesamte Öl abgelaufen ist, entferne den alten Ölfilter. Vorsicht, hier kann noch etwas Öl austreten. Setze den neuen Filter ein und achte darauf, dass er korrekt sitzt.
- Neues Öl einfüllen: Schraube die Ölablassschraube wieder fest, achte dabei auf die richtige Drehmomentangabe des Herstellers. Fülle das neue Motoröl über den Öleinfüllstutzen ein, dabei hilft dir ein Trichter. Überprüfe den Ölstand mit dem Ölmessstab und fülle gegebenenfalls nach, bis der optimale Füllstand erreicht ist.
- Motor starten und prüfen: Starte den Motor und lasse ihn einige Minuten laufen. Prüfe anschließend erneut den Ölstand, da sich das Öl im System verteilt hat. Gegebenenfalls nochmals nachfüllen.
- Entsorgung: Das Altöl und den gebrauchten Filter musst du fachgerecht entsorgen. Viele Händler nehmen das Altöl zurück, wenn du das neue Öl bei ihnen erworben hast.
Tipps und Nachbereitung nach dem Ölwechsel
Nach jedem Ölwechsel solltest du dir den Kilometerstand und das Datum notieren, um den nächsten Wechsel besser planen zu können. Moderne Fahrzeuge bieten oft die Möglichkeit, den nächsten Ölwechsel im Bordcomputer zu speichern, sodass du rechtzeitig daran erinnert wirst.
- Wertsteigerung: Bei älteren Fahrzeugen kann ein selbst durchgeführter Ölwechsel den Wert deines Fahrzeugs kaum beeinflussen. Bei neueren Modellen jedoch kann der Verzicht auf eine fachmännische Dokumentation in der Werkstatt den Wiederverkaufswert mindern.
- Ölverbrauch: Achte auf den Ölverbrauch deines Fahrzeugs. Ein erhöhter Ölverbrauch kann auf einen Defekt hinweisen, der behoben werden muss. Dies könnte etwa durch eine undichte Zylinderkopfdichtung oder verschlissene Kolbenringe verursacht werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Auch nach einem Ölwechsel sollte der Ölstand regelmäßig kontrolliert werden, vor allem bei älteren Fahrzeugen oder solchen mit hoher Laufleistung.
Mit diesen umfassenden Informationen bist du bestens gerüstet, um die Pflege deines Motors selbst in die Hand zu nehmen oder fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn du den Ölwechsel doch lieber in die Hände einer Werkstatt legen möchtest. Der richtige Umgang mit dem Motoröl trägt maßgeblich zur Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit deines Fahrzeugs bei. So bleibt dein Auto zuverlässig und du vermeidest kostspielige Reparaturen. KFZNews24.de steht dir weiterhin mit Expertenwissen und hilfreichen Tipps rund um das Thema Fahrzeugwartung zur Seite.