So behalten Sie bei Aquaplaning die Kontrolle

So behalten Sie bei Aquaplaning die Kontrolle

(Bild, Kyrylo Kholopkin, unsplash)

Aquaplaning ist ein gefürchtetes Phänomen unter Autofahrern. Mit den richtigen Tipps können Sie jedoch sicher durch starke Regenschauer navigieren und Risiken minimieren.

Wenn plötzlich Starkregen einsetzt oder bei langanhaltendem Regen kann sich schnell ein gefährlicher Wasserfilm auf der Straße bilden. Die Reifen verlieren dabei an Haftung und das Fahrzeug beginnt zu „schwimmen“, wodurch Sie die Kontrolle verlieren können.

Wo besteht Aquaplaning-Gefahr?

Auf die Gefahr von Aquaplaning weisen häufig Schilder hin, wie ein Tempolimit mit dem Zusatz „bei Nässe“ oder das Verkehrszeichen „Schleuder- oder Rutschgefahr“. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit:

  • Unter Brücken
  • In Kurven
  • In Senken und Spurrinnen

Bei ersten Anzeichen richtig handeln

Aquaplaning kündigt sich oft durch laute Geräusche an, wenn überschüssiges Wasser durch den Radkasten rauscht. Daher sollten Sie bei Regenfahrten das Autoradio oder Ihre Musik nicht zu laut stellen, um dieses Signal nicht zu überhören. Weitere Anzeichen sind:

  • Die Lenkung wird leichtgängiger
  • Das Auto reagiert schlechter auf Lenkbefehle
  • Die Motordrehzahl steigt kurzzeitig an

Auch außerhalb des Fahrzeugs gibt es Vorzeichen:

  • Scheibenwischer schaffen es nicht, ausreichend Wasser zu entfernen
  • Fahrspuren sind nicht mehr sichtbar

In diesem Fall sollten Sie die Geschwindigkeit langsam drosseln und abrupte Brems- sowie Lenkmanöver vermeiden.

Im Ernstfall richtig verhalten

Falls Sie die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren:

  1. Bleiben Sie ruhig
  2. Halten Sie das Lenkrad fest
  3. Keine starken Lenkbewegungen
  4. Fuß vom Gas nehmen
  5. Mit getretener Kupplung über das Wasser gleiten (bei Automatik auf Neutral stellen)
  6. Nur bremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden
  7. Vorsichtig lenken, sobald die Reifen wieder Bodenhaftung haben

Die richtigen Reifen wählen

Um Aquaplaning vorzubeugen, ist es wichtig, die Profiltiefe der Reifen regelmäßig zu überprüfen. Schon die vorgeschriebene Mindesttiefe von 1,6 Millimetern kann zu gering sein. Eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern ist empfehlenswert. Ebenso sollte der Reifendruck regelmäßig kontrolliert werden, da zu geringer Druck die Aquaplaninggefahr erhöht.

Erfahren Sie mehr über Reifen und ihre Technologien in einem unserer Artikel auf KFZNews24.de.

Aquaplaning-Risiko verringern

Folgende präventive Maßnahmen helfen:

  • Nicht in Spurrinnen fahren, da sich dort mehr Wasser ansammeln kann
  • Geschwindigkeit reduzieren, idealerweise unter 80 km/h
  • Vorausschauend fahren und auf Beschilderung sowie andere Verkehrsteilnehmer achten

Was beim Aquaplaning passiert

Aquaplaning entsteht, wenn die Reifen aufgrund von Wasser den Kontakt zur Fahrbahn verlieren und ins Schleudern geraten. In diesem Moment haben Sie keine Kontrolle über das Fahrzeug, und auch Bremsen wird nahezu unmöglich.

Besonders gefährlich ist es, bei Regen Lkw zu überholen, da diese das Wasser aus den Spurrinnen „schaufeln“. Am besten vermeiden Sie solche Überholmanöver.

Wer haftet bei Aquaplaning-Schäden?

Kommt es aufgrund von Aquaplaning zu einem Unfall, tragen Sie die Schuld. Selbst wenn Sie nicht schneller als 80 km/h gefahren sind und die Reifen die Mindestprofiltiefe hatten, müssen Sie gemäß Straßenverkehrsordnung Ihre Geschwindigkeit den Straßen- und Wetterverhältnissen anpassen. Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt nur Schäden von anderen Verkehrsteilnehmern. Eine Vollkasko-Versicherung deckt auch Schäden an Ihrem Fahrzeug, vorausgesetzt, die Geschwindigkeit war angemessen und die Reifen entsprachen den Mindestanforderungen.

Mit diesen Tipps können Sie Aquaplaning-Gefahren verringern und sicherer durch regnerische Zeiten fahren. Fahren Sie vorsichtig und prüfen Sie regelmäßig Ihre Reifen, um vorbereitet zu sein.

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