(Bild, KI, FLUX)
Der Diebstahl von Katalysatoren entwickelt sich zunehmend zu einem Problem für Autobesitzer. Innerhalb weniger Minuten können Diebe den Kat ausbauen, um an die darin enthaltenen wertvollen Edelmetalle zu gelangen. Besonders begehrt: Rhodium, eines der teuersten Metalle der Welt, das in geringen Mengen in den Katalysatoren zu finden ist. In diesem Artikel erklären wir, welche Fahrzeuge besonders im Visier der Diebe stehen und welche Maßnahmen Autobesitzer ergreifen können, um sich zu schützen.
Warum sind Katalysatoren so begehrt?
Rhodium, ein seltenes Edelmetall, hat einen Marktwert von etwa 130.000 Euro pro Kilogramm und ist somit wesentlich teurer als Gold oder Silber. Seine einzigartige chemische Struktur macht es besonders nützlich für die Autoindustrie, wo es, neben Platin und Palladium, im Katalysator zum Einsatz kommt. Obwohl die Mengen, die im Katalysator verbaut werden, minimal erscheinen, haben sie doch einen beachtlichen Wert auf dem Schwarzmarkt. Aus diesem Grund wird der Katalysator-Diebstahl immer häufiger – besonders, da die Diebe mit einfachsten Werkzeugen schnell ans Ziel kommen.
Diese Fahrzeuge sind besonders gefährdet
Diebe haben es vor allem auf bestimmte Fahrzeugtypen abgesehen, die leicht zugänglich sind und besonders wertvolle Katalysatoren besitzen. Folgende Fahrzeuggruppen stehen dabei im Mittelpunkt:
- Hybridfahrzeuge und ältere Benzinmodelle: Diese Fahrzeuge enthalten in ihren Drei-Wege-Katalysatoren höhere Mengen an Rhodium.
- Wohnmobile und Transporter, wie der VW Crafter und Mercedes Sprinter: Durch ihre hohe Bodenfreiheit kann der Katalysator ohne große Mühe entwendet werden.
Hier eine Übersicht der besonders betroffenen Modelle:
- VW Polo III (Baujahre 1994–2001)
- Opel Astra G (1998–2005)
- Toyota Prius III (2009–2016)
- Mitsubishi Carisma (1995–2004)
- Seat Arosa
- VW Lupo
- Honda Jazz
Wie erkennt man einen gestohlenen Katalysator?
Falls der Katalysator gestohlen wurde, wird dies meist sehr schnell offensichtlich. Hier sind einige Anzeichen, auf die Sie achten sollten:
- Deutlich lauterer Motor und ein dumpfer Ton beim Starten.
- Leistungsverlust, vor allem beim Beschleunigen.
- Ungewöhnliche Gerüche, die ins Fahrzeuginnere dringen oder in der Umgebung des Autos wahrnehmbar sind.
- Warnleuchten, wie die Motorkontrollleuchte oder die Abgaswarnleuchte, die plötzlich aufleuchten.
- Beschädigungen an der Auspuffanlage, die sichtbar sein können.
Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, sollte das Fahrzeug umgehend von einer Werkstatt überprüft werden.
Wie kann man sich vor Katalysator-Diebstahl schützen?
Der beste Schutz ist natürlich eine abschließbare Garage. Doch auch wer keine Garage hat, kann Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um sein Fahrzeug vor Dieben zu schützen:
- Parken Sie an belebten Orten, die gut beleuchtet sind. Dies schreckt viele Diebe ab.
- Alarmanlagen mit Neigungssensor: Diese erkennen, wenn das Fahrzeug angehoben wird, und senden oft eine Benachrichtigung direkt ans Smartphone.
- Kat-Schutzplatten oder spezielle Käfige können den Zugang zum Katalysator erschweren.
Was tun, wenn der Katalysator gestohlen wurde?
Falls es doch passiert ist und der Katalysator gestohlen wurde, sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Kontaktieren Sie Ihre Versicherung: Prüfen Sie, ob der Schaden durch die Kaskoversicherung gedeckt ist. Die Teilkasko übernimmt in der Regel den Schaden, jedoch müssen Sie den Selbstbehalt selbst tragen.
- Lassen Sie das Fahrzeug in die Werkstatt transportieren. Fahren ohne Katalysator ist verboten, da das Auto dadurch erheblich lauter wird und die Abgaswerte nicht mehr eingehalten werden. Die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlischt.
- Lassen Sie sich vor der Reparatur einen Kostenvoranschlag geben. Die Kosten können je nach Fahrzeugmodell bis zu 3.000 Euro betragen.
Wichtig: Finger weg von gebrauchten Katalysatoren, die im Internet angeboten werden. Diese stammen häufig selbst aus Diebstählen und der Kauf macht Sie zum Hehler.
Gibt es eine Entwarnung?
Obwohl der Katalysator-Diebstahl in den letzten Jahren massiv angestiegen ist, gibt es Anzeichen für eine Entspannung. Eine Auswertung aus Thüringen zeigt, dass die Zahl der gemeldeten Fälle im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 deutlich zurückgegangen ist. Während im Vorjahr noch 202 Katalysatoren gestohlen wurden, waren es bis Mitte August 2023 nur fünf Fälle. Ähnliche Trends zeichnen sich auch in anderen Teilen Deutschlands ab.
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