Scheinwerferpflege: Was ist erlaubt und worauf solltest du achten?

Scheinwerferpflege: Was ist erlaubt und worauf solltest du achten?

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Beim Thema Scheinwerferpflege herrscht oft Unsicherheit: Darf man Scheinwerfer einfach polieren, oder verstößt man damit gegen gesetzliche Vorschriften? Für alle, die ihr Fahrzeug in einem tadellosen Zustand halten wollen, ist es wichtig, die Details zu kennen. In diesem Artikel von KFZNews24.de gehen wir dieser Frage auf den Grund und geben dir wertvolle Tipps, wie du deine Scheinwerfer pflegst, ohne Ärger zu riskieren.

Darf man Scheinwerfer polieren?

Klare Antwort: Nein, das Polieren von Scheinwerfern ist in Deutschland grundsätzlich nicht erlaubt. Der Grund ist einfach: Scheinwerfer unterliegen strengen gesetzlichen Anforderungen und besitzen eine sogenannte Bauartgenehmigung. Jede Veränderung, die den Originalzustand beeinflusst, wie etwa das Polieren, führt zum Erlöschen dieser Genehmigung. Laut § 22a Nr.7 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) ist es untersagt, die Bauart von lichttechnischen Einrichtungen zu verändern. Ein Verstoß kann dazu führen, dass dein Fahrzeug die Betriebserlaubnis verliert und somit nicht mehr legal im Straßenverkehr bewegt werden darf.

Warum ist Polieren problematisch?

Die Oberfläche von Scheinwerfern besteht oft aus einem speziellen Kunststoff, der durch Polieren beschädigt werden kann. Dies führt nicht nur zum Verlust der Bauartgenehmigung, sondern auch zu ernsthaften Sicherheitsrisiken:

  • Lichtstreuung: Durch das Polieren können mikroskopisch kleine Kratzer entstehen, die das Licht ungleichmäßig brechen. Das kann andere Verkehrsteilnehmer blenden oder deine eigene Sicht beeinträchtigen.
  • Versicherungsschutz: Im Falle eines Unfalls könnte deine Kfz-Versicherung eine Schadensregulierung verweigern, wenn polierte Scheinwerfer als ursächlich angesehen werden.

Was tun bei erblindeten Scheinwerfern?

Wenn deine Scheinwerfer matt oder vergilbt sind, gibt es gesetzeskonforme Alternativen zum Polieren:

  1. Scheinwerfer professionell austauschen lassen
    Der sicherste Weg, um erblindete Scheinwerfer zu ersetzen, ist der Austausch in einer Fachwerkstatt. Die Kosten variieren je nach Fahrzeugmodell zwischen 300 und 2.000 Euro pro Scheinwerfer.
  2. Selbst wechseln
    Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du die Scheinwerfer auch selbst austauschen. Beachte jedoch, dass dies je nach Fahrzeugmodell anspruchsvoll sein kann, da oft Teile der Frontverkleidung entfernt werden müssen. Hierbei ist es ratsam, die Arbeit zu zweit durchzuführen, um Schäden am Fahrzeug zu vermeiden.

Tipps zur Scheinwerferpflege

Damit deine Scheinwerfer gar nicht erst erblinden, kannst du mit regelmäßiger Pflege vorbeugen:

  • Regelmäßige Reinigung
    Entferne groben Schmutz, der die Scheinwerfer zerkratzen könnte, mit warmem Wasser und einem Mikrofasertuch. Aggressive Reinigungsmittel oder Hausmittel wie Zitronensäure, Zahnpasta oder Cola solltest du vermeiden, da sie den Kunststoff angreifen und beschädigen können.
  • Straßenverhältnisse beachten
    Vermeide, wenn möglich, gestreute Straßen oder Schotterwege. Kleine Steinchen können Kratzer verursachen, in denen sich Schmutz ansammelt und die Scheinwerfer schneller erblinden lassen.

Versicherung und Scheinwerfer

Es ist wichtig zu wissen, dass eine normale Abnutzung der Scheinwerfer nicht von der Versicherung abgedeckt wird. Schäden durch Unfälle, Stürme oder Wildunfälle werden jedoch in der Regel von der Kfz-Haftpflicht-, Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung übernommen.

Fazit: Das Polieren von Scheinwerfern mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, birgt aber erhebliche Risiken. Stattdessen solltest du auf den rechtlich sicheren Austausch setzen und mit regelmäßiger Pflege vorbeugen, damit deine Scheinwerfer lange Zeit zuverlässig ihren Dienst tun.