(Bild, tawatchai07, www.freepik.com)
Der Import von Fahrzeugen nach Deutschland kann eine attraktive Option sein, vor allem wenn es um EU-Autos geht. Doch wie sieht es mit Importen aus Übersee aus? In diesem Artikel beleuchtet KFZNews24.de detailliert, wann sich ein Autoimport lohnt, welche Kosten auf dich zukommen und worauf du unbedingt achten solltest.
Wann lohnt sich ein Autoimport?
Der Import eines Fahrzeugs aus einem anderen EU-Land kann sich als cleverer Schachzug herausstellen. Dank entfallender Zollgebühren und oft attraktiverer Nettopreise lassen sich beim Kauf eines EU-Fahrzeugs erhebliche Kosten sparen. Besonders lohnenswert ist dies in Ländern, wo die Steuerlast auf Neuwagen deutlich höher ausfällt als in Deutschland, was zu einem bis zu 30 % niedrigeren Nettopreis führen kann.
Aber Vorsicht: Ein Autoimport aus den USA oder anderen Übersee-Ländern ist in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen empfehlenswert. Die Kosten für Transport, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer können den Preis eines Fahrzeugs schnell in die Höhe treiben. Sinnvoll ist dies nur, wenn es sich um ein seltenes oder besonders begehrtes Modell handelt, wie beispielsweise einen klassischen Ford Mustang von 1966.
Vorteile von EU-Importen
Der wesentliche Vorteil beim Import eines Autos aus einem EU-Land ist, dass du das Fahrzeug lediglich in Deutschland versteuern musst, und nicht im Ursprungsland. Hier sind die wichtigsten Vorteile zusammengefasst:
- Keine Zollgebühren: Innerhalb der EU fällt kein Zoll an.
- Günstigere Nettopreise: In vielen Fällen wird das Fahrzeug in einem anderen EU-Land erheblich günstiger angeboten, was sich nach dem Import in Deutschland finanziell auszahlt.
Nachteile und Herausforderungen beim Import
Trotz der finanziellen Vorteile gibt es auch einige Hürden, die es zu beachten gilt:
- Mindest-Ausstattung: Oftmals sind Fahrzeuge aus dem EU-Ausland mit einer geringeren Ausstattung versehen, um den Preis niedrig zu halten.
- Rechtliche Schwierigkeiten: Kaufvertrag, Garantie und Haftung unterliegen dem Recht des Herkunftslandes, was bei Problemen zu komplizierten Rechtsstreitigkeiten führen kann.
- Hoher bürokratischer Aufwand: Ein Fahrzeugimport erfordert einiges an Papierkram und Planung. Stelle sicher, dass sich der Aufwand für dich wirklich lohnt.
Ein Tipp: Berechne vor dem Kauf die Überführungskosten genau, um sicherzugehen, dass du tatsächlich einen Preisvorteil gegenüber einem Kauf in Deutschland erzielst.
Kosten eines Autoimports
Die Kosten für den Autoimport variieren stark, abhängig vom Ursprungsland und der Art des Transports. Hier eine Übersicht der möglichen Kosten:
- EU-Fahrzeuge: Für den Eigenimport aus einem EU-Land belaufen sich die Kosten meist auf etwa 100 Euro, wenn du das Auto selbst abholst.
- Übersee-Importe: Beim Import aus den USA oder anderen Übersee-Ländern müssen zusätzlich Transportkosten zum und vom Hafen einkalkuliert werden. Diese können zwischen 400 und 2.500 Euro liegen. Außerdem fallen Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer an.
Beispielrechnung
Angenommen, du kaufst ein Auto in den USA für 25.000 Euro. Die Transportkosten belaufen sich auf 900 Euro. Damit ergibt sich eine Summe von 25.900 Euro. Darauf werden 10 % Zollgebühren (2.590 Euro) und 19 % Einfuhrumsatzsteuer (5.413,10 Euro) erhoben. Die Gesamtkosten belaufen sich damit auf 33.903,10 Euro.
Verzollung und Formalitäten
Beim Import aus Nicht-EU-Ländern musst du das Fahrzeug verzollen. Die Zollgebühren variieren je nach Fahrzeugtyp:
- 10 % Zoll für PKW
- 8 % für Motorräder bis 250 ccm
- 6 % für Motorräder über 250 ccm
Zusätzlich fallen 19 % Einfuhrumsatzsteuer an. Nach erfolgreichem Zollverfahren erhältst du eine Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung, die für die Zulassung des Fahrzeugs in Deutschland erforderlich ist.
Besonderheiten bei Fahrzeugen aus EFTA-Staaten
Importierst du ein Fahrzeug aus einem EFTA-Staat (Schweiz, Norwegen, Island oder Liechtenstein), entfällt der Zoll, vorausgesetzt, das Fahrzeug wurde in einem EU- oder EFTA-Land produziert und du kannst einen Ursprungsnachweis vorlegen.
Wichtige Dokumente und Schritte vor dem Import
Damit der Import reibungslos abläuft, sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Zulassung für den deutschen Straßenverkehr: Sicherstellen, dass das Fahrzeug alle notwendigen Umrüstungen (z.B. Scheinwerfer) und Abgasvorschriften erfüllt.
- Originaldokumente: Achte darauf, dass alle Originalpapiere vorhanden sind, um die Zulassung in Deutschland zu ermöglichen.
- Transportversicherung: Es empfiehlt sich eine „All-Risk“-Transportversicherung abzuschließen.
Anmeldung und Zulassung in Deutschland
Vor der Zulassung des importierten Fahrzeugs sind einige Prüfungen und Dokumente erforderlich:
- Einzelabnahme nach § 21 StVZO: Diese Prüfung stellt sicher, dass das Fahrzeug den deutschen Vorschriften entspricht.
- Hauptuntersuchung: Wenn das Fahrzeug keinen gültigen TÜV hat, muss eine Hauptuntersuchung durchgeführt werden.
- Abgasgutachten: In Deutschland dürfen nur Fahrzeuge zugelassen werden, die bestimmte Abgaswerte nicht überschreiten.
Wichtige Dokumente für die Zulassung
Für die Anmeldung bei der Zulassungsstelle benötigst du unter anderem:
- Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung
- Originale Zulassungspapiere aus dem Herkunftsland
- Kaufvertrag
- EG-Übereinstimmungsbescheinigung (bei Fahrzeugen aus EFTA-Ländern)
- Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer)
Fazit
Ein Autoimport kann sich lohnen, wenn man die richtigen Voraussetzungen erfüllt und sich der anfallenden Kosten bewusst ist. Gut vorbereitet und mit den notwendigen Informationen ausgestattet, kann der Traumwagen aus dem Ausland bald in deiner Garage stehen.