So erkennen Sie einen Tachobetrug

So erkennen Sie einen Tachobetrug

(Bild, freepik, www.freepik.com)

Der Gebrauchtwagenmarkt ist ein Paradies für Schnäppchenjäger, aber auch ein Minenfeld für Betrügereien. Laut ADAC und Polizei wird jeder dritte Gebrauchtwagen in Deutschland mit einem manipulierten Tacho verkauft. Dies führt zu erheblichen finanziellen Schäden für die Käufer. Im Schnitt werden durch diese Manipulationen Preise um bis zu 3.000 Euro in die Höhe getrieben, was zu einem jährlichen Gesamtschaden von sechs Milliarden Euro führt. Hier erfahren Sie, wie Sie sich vor Tachobetrug schützen können.

Wichtige Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Manipulierter Tacho: Jeder dritte Gebrauchtwagen ist betroffen.
  • Auffälligkeiten: Dokumentenunstimmigkeiten und Abnutzungserscheinungen sind verdächtig.
  • Professionelle Hilfe: Diagnose-Software und Fachwerkstätten sind unverzichtbar.

Warum Tachobetrug so gefährlich ist

Ein manipulierter Kilometerstand bedeutet nicht nur einen überhöhten Kaufpreis. Er kann auch ernsthafte Folgen für die Fahrsicherheit haben. Ein verpasster Zahnriemenwechsel kann beispielsweise einen Motorschaden verursachen, wenn er nicht rechtzeitig durchgeführt wird. Tachomanipulation ist daher nicht nur eine Täuschung, sondern auch eine strafbare Handlung.

Woran erkennen Sie einen möglichen Betrug?

Obwohl Sie sich nie ganz vor Betrug schützen können, gibt es einige Hinweise, die auf eine Manipulation hindeuten können:

  • Niedrige Laufleistung: Ein ungewöhnlich niedriger Kilometerstand bei einem günstigen Preis sollte misstrauisch machen.
  • Abnutzungsspuren: Ein abgenutzter Innenraum bei angeblich geringer Laufleistung ist ein Alarmsignal.
  • Dokumentenprüfungen: Überprüfen Sie sorgfältig die Reparaturrechnungen und das Serviceheft. Achten Sie auf Wartungsintervalle, Kilometerstände und das Datum der durchgeführten Arbeiten. Auch Protokolle von Haupt- und Abgasuntersuchungen sowie Ölwechselaufkleber oder -anhänger können Aufschluss geben.

Kommunikation mit dem Vorbesitzer

Eine gründliche Recherche ist unverzichtbar. Kontrollieren Sie Belege oder Ölkarten im Motorraum oder den kleinen Aufkleber an der A-Säule. Steht dort, dass der nächste Wechsel erst nach mehr als 50.000 Kilometern fällig ist, kann etwas nicht stimmen. Ein Anruf beim Vorbesitzer kann oft Klarheit schaffen. Der Name des Vorbesitzers steht in der Zulassungsbescheinigung Teil II.

Einsatz von Diagnose-Software

Digitale Hilfsmittel können ebenfalls helfen, Tachobetrug zu erkennen:

  • Fahrzeugdiagnoseschnittstelle: Diese befindet sich meist in der A-Säule auf der Fahrerseite und ermöglicht den Zugriff auf die Bordelektronik.
  • Spezielle Apps: Mit bestimmten Apps können Sie überprüfen, ob die Airbags bei einem Unfall ausgelöst wurden oder Daten zu Kilometerständen, Wegstrecken und Fehlerspeichern auslesen. Beachten Sie jedoch, dass diese Daten manipuliert sein können.

Fachwerkstatt als letzte Instanz

Eine Fachwerkstatt kann durch das Auslesen des Fehler- und Wartungsintervallspeichers Manipulationen aufdecken. Sie können gespeicherte Kilometerstände mit dem Tachostand vergleichen und das Produktionsdatum des Tachos und der Steuergeräte überprüfen. Stimmen diese Daten nicht überein, liegt eine Manipulation vor.

KFZNews24.de empfiehlt allen Käufern von Gebrauchtwagen, diese Tipps zu beachten, um nicht Opfer von Tachobetrug zu werden. Ein wachsames Auge und professionelle Hilfe sind der Schlüssel zu einem fairen Kauf.