Vielfahrer müssen zahlen: Bald Kfz-Steuer pro Kilometer

Vielfahrer müssen zahlen: Bald Kfz-Steuer pro Kilometer

(Bild, Olia Danilevich, pexels)

Kalifornien testet neues Steuerkonzept für Elektroautos, um Steuereinnahmen zu sichern

In keinem anderen US-Bundesstaat sind Elektroautos so erfolgreich wie in Kalifornien. Der Anteil voll- oder teilelektrischer Fahrzeuge an den Gesamtverkäufen lag 2023 bei 25 Prozent. Für den Staat ist das jedoch teuer, denn ihm gehen Milliarden an Benzinsteuern verloren. Ein neues Konzept soll das ändern.

Über Kaliforniens Straßen rollen mittlerweile weit mehr als eine Million Elektroautos. Diese sorgen für einen geringeren CO₂-Ausstoß im Verkehrssektor und tragen damit zur Luft- und Lebensqualität an der sonnigen US-Westküste bei. Ein unerwünschter Nebeneffekt: In der Staatskasse fehlt Geld, da Elektroautofahrer keine Benzinsteuer zahlen. Diese Steuer wird pro getanktem Liter (beziehungsweise pro getankter Gallone) erhoben. Im Durchschnitt geht es um 300 Euro pro Jahr und Autobesitzer.

Für Elektroautos gibt es zwar eine jährliche Gebühr von 100 US-Dollar (umgerechnet rund 92 Euro), aber das gleicht den Verlust nicht aus. Experten schätzen, dass in den kommenden zehn Jahren 4,4 Milliarden US-Dollar (umgerechnet gut vier Milliarden Euro) fehlen werden, die dann für die Instandhaltung der Straßen benötigt werden. Um dem entgegenzuwirken, könnte laut newsweek.com künftig ein neues Konzept greifen: Besteuert wird dann nicht mehr der getankte Liter, sondern die gefahrene Meile.

Neues Steuerkonzept wird erprobt

Laut dem Bericht sucht Kalifornien derzeit nach Freiwilligen, die an dem neuen Steuerprogramm teilnehmen. Die Steuer soll bei drei Cent pro Meile (umgerechnet rund 1,62 Kilometer) liegen. Die gefahrene Strecke könnte über ein System im Fahrzeug gemessen und automatisch an die Behörden übermittelt werden. Alternativ ist auch eine manuelle Übermittlung auf Basis der Kilometerstände möglich.

US-Bundesstaaten erproben verschiedene Ansätze

Kalifornien wäre mit diesem Konzept nicht der erste Staat. Mehrere US-Bundesstaaten nutzen bereits dieses Prinzip oder testen es. Sie verwenden kilometerabhängige Steuergeräte im Fahrzeug. Die erhobenen Gebühren, beispielsweise in Utah und Oregon, sind jedoch deutlich niedriger und liegen derzeit zwischen einem und zwei Cent pro Meile.

Die Besteuerung der gefahrenen Strecke ist aber nicht die einzige Option für die Zukunft. Einige Bundesstaaten wie Iowa, Kentucky und Oklahoma generieren die benötigten Mehreinnahmen über die Besteuerung von Strom. Texas will hingegen mit einer Pauschale arbeiten und verdoppelt dafür die jährliche E-Auto-Gebühr. Der Nachteil dabei ist, dass Vielfahrer genauso viel zahlen wie Wenigfahrer. Das ist bei einer Besteuerung pro Liter oder Meile besser gelöst.