(Bild, Mitchell Griest, unsplash)
Das Thema Parken und Halten gehört zu den Bereichen des Straßenverkehrs, die immer wieder für Missverständnisse sorgen. Besonders als Autofahrer ist es entscheidend, über die wahren Parkregeln Bescheid zu wissen, um unnötige Bußgelder zu vermeiden. Immer wieder kursieren falsche Vorstellungen über das Parken, die zu erheblichen Problemen führen können. In diesem Artikel beleuchte ich die sieben größten Park-Mythen, die viele Autofahrer immer noch glauben – und gebe die richtigen Informationen, damit Sie auf der sicheren Seite sind.
KFZNews24.de – Ihr vertrauenswürdiges Newsportal für alles rund ums Auto – hat diese Mythen und Missverständnisse genau unter die Lupe genommen. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, welche häufigen Irrtümer Sie unbedingt vermeiden sollten.
1. Die Drei-Minuten-Regel: Der erste große Irrtum
Ein Mythos, der unter vielen Autofahrern weit verbreitet ist, ist die sogenannte Drei-Minuten-Regel. Es wird oft geglaubt, dass das Parken erst dann beginnt, wenn man länger als drei Minuten mit dem Fahrzeug hält. Doch das ist ein klarer Irrtum.
Richtige Regelung laut StVO
Gemäß §12 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt bereits das Verlassen des Fahrzeugs als Parken, unabhängig davon, wie lange man das Fahrzeug verlässt. Das heißt, auch wenn Sie nur wenige Sekunden aussteigen, um etwas zu erledigen, gilt das bereits als Parken und kann mit einem Bußgeld belegt werden.
Tipp: Steigen Sie niemals aus, wenn Sie sich auf einem Parkplatz oder in einer Halteverbotszone befinden. Das kann Ihnen nicht nur Ärger, sondern auch ein empfindliches Bußgeld einbringen.
2. Halterhaftung: Nicht immer ist der Fahrer schuld
Im Straßenverkehr haftet in der Regel der Fahrer für Verstöße – das wissen die meisten Autofahrer. Aber was viele nicht wissen: Bei Parkverstößen kann auch der Halter des Fahrzeugs belangt werden, selbst wenn der Fahrer nicht identifiziert werden kann.
§ 25a StVG: Halterhaftung im Parkverstoß
Die Halterhaftung bedeutet, dass der Fahrzeughalter im Falle eines Verstoßes zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn der Fahrer nicht festgestellt werden kann. Dies führt zu einer Reihe von Missverständnissen, besonders wenn das Auto nicht vor Ort war oder der Fahrer sich nicht korrekt identifizieren lässt.
Achtung: Achten Sie darauf, wer Ihr Fahrzeug fährt und wie es abgestellt wird. Vermeiden Sie Missverständnisse, indem Sie sicherstellen, dass alle Fahrer Ihres Autos die Parkvorschriften kennen und einhalten.
3. Kostenloses Kurzparken: Mythos oder Wahrheit?
Viele Autofahrer sind der Meinung, dass das Parken für ein paar Minuten grundsätzlich kostenlos ist. Besonders in Großstädten ist es nicht ungewöhnlich, dass man auf Parkplätzen oder an Parkuhren freie Parkzeiten vorfindet.
Die „Brötchentaste“ und ihre Tücken
Ein beliebter Irrtum ist, dass man immer kostenlos parken kann, wenn man nur kurz anhalten möchte. Einige Städte bieten tatsächlich eine sogenannte „Brötchentaste“ an, die es erlaubt, bis zu 15 Minuten kostenlos zu parken. Doch diese Regelung ist nicht überall verfügbar.
Fazit: Vergewissern Sie sich, ob Ihre Stadt eine solche Regelung hat, bevor Sie davon ausgehen, dass das Parken kostenlos ist. In den meisten Fällen müssen Sie trotzdem einen Parkschein ziehen, auch wenn es nur für ein paar Minuten ist.
4. Längsparkpflicht: Muss ich wirklich immer parallel parken?
Ein weiterer weit verbreiteter Mythos ist die Längsparkpflicht. Viele Autofahrer sind der Meinung, dass sie immer parallel zum Bordstein parken müssen. Aber das ist nicht immer der Fall.
Was sagt die StVO zum Thema Parken?
Die StVO besagt lediglich, dass der rechte Seitenstreifen zum Parken genutzt werden muss. Ob das Auto nun längs oder quer parkt, ist nicht zwingend vorgeschrieben. Allerdings kann das quere Parken zu Verkehrsbehinderungen führen und wird häufig sanktioniert. In Zweifelsfällen ist es daher immer sicherer, längs zum Bordstein zu parken.
Tipp: Achten Sie darauf, die Parkordnung genau zu lesen und parkieren Sie immer auf der sicheren Seite, um Bußgelder zu vermeiden.
5. Parkplatzblockade bei Umzügen: Das dürfen Sie nicht tun
Gerade bei Umzügen neigen viele dazu, Parkplätze unrechtmäßig zu blockieren, um einen Platz für den Umzugswagen zu reservieren. Doch dieser Mythos führt zu erheblichen Problemen.
Illegaler Parkplatz-Blocker
Das unbefugte Blockieren von Parkplätzen wird als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr (§ 315b StGB) geahndet und kann hohe Strafen nach sich ziehen. Anstatt sich illegal einen Parkplatz zu sichern, sollten Sie beim Straßenverkehrsamt ein mobiles Halteverbot beantragen, wenn Sie den Umzug sicher und rechtskonform durchführen möchten.
Tipp: Vermeiden Sie Probleme, indem Sie rechtzeitig eine Offizielle Genehmigung für das Halteverbot einholen.
6. Frauenparkplätze: Keine Vorschrift für Frauen
Ein häufig missverstandenes Thema sind die Frauenparkplätze. Viele glauben, dass diese ausschließlich für Frauen bestimmt sind. Doch das ist nicht ganz korrekt.
Rechtliche Sichtweise
Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, dass nur Frauen diese speziellen Parkplätze nutzen dürfen. Diese Plätze sind vielmehr ein Sicherheitsangebot, das in einigen Parkhäusern eingerichtet wurde, um den komfortablen Parkvorgang zu erleichtern. Der Betreiber des Parkplatzes kann jedoch eigene Regeln aufstellen und Männer auffordern, den Parkplatz zu räumen.
Fazit: Auch wenn es verlockend sein mag, auf einem Frauenparkplatz zu parken, ist es ratsam, die Regeln des Parkplatzbetreibers zu respektieren.
7. Die richtige Einstellung der Parkuhr
Wer glaubt, dass er die Parkuhr einfach auf die genaue Ankunftszeit einstellen kann, irrt ebenfalls.
Die Parkuhr muss korrekt gestellt werden
In Wirklichkeit muss die Parkuhr auf die nächste halbe Stunde eingestellt werden. Das bedeutet: Parken Sie um 13:17 Uhr, muss die Uhr auf 13:30 Uhr gestellt werden. Wer dies ignoriert, riskiert ein Bußgeld.
Achten Sie darauf: Die korrekte Einstellung der Parkuhr kann den Unterschied zwischen einem Bußgeld und einer problemfreien Parkzeit ausmachen.
Fazit: Wissen schützt vor Bußgeldern
Diese sieben Park-Mythen zeigen, wie wichtig es ist, sich mit den tatsächlichen Parkvorschriften vertraut zu machen. Wer glaubt, es auf die leichte Schulter nehmen zu können, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch mögliche rechtliche Konsequenzen. Wer die richtigen Informationen hat, kann Missverständnisse und Ärger vermeiden und auf der sicheren Seite parken.