(Bild, Rahul Pugazhendi, unsplash)
Ein Airbag entfaltet sich in Sekundenschnelle, aufgebläht durch extrem heißes Gas. Diese rasante Entfaltung kann zu Verletzungen führen, insbesondere für Brillenträger.
Einführung des Airbags
Vor über vier Jahrzehnten, im Jahr 1981, bot Mercedes erstmals einen Airbag in der S-Klasse (Baureihe 126) an. Diese Sicherheitsausstattung, gekoppelt mit einem Gurtstraffer, war optional erhältlich. Der Airbag hat seitdem zahlreiche Leben gerettet und viele schwere Verletzungen verhindert. Doch trotz seiner Schutzfunktion kann der Airbag selbst Verletzungen wie gebrochene Nasen und Hautabschürfungen verursachen. Welche speziellen Risiken gibt es für Brillenträger?
Frühgeschichte des Airbags
Bereits 1951 meldete der Münchener Erfinder Walter Linderer ein Patent für eine Idee an, die als Vorläufer des modernen Airbags betrachtet werden kann. Aufgrund fehlender Technologie und Materialien konnte die Idee jedoch erst zwei Jahrzehnte später, 1971, von drei Ingenieuren bei Daimler weiterentwickelt und patentiert werden.
Brillenträger: Geringes Risiko
Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) forscht seit mehr als 50 Jahren zu den Ursachen und Folgen von Verkehrsunfällen, einschließlich der Auswirkungen auf Brillenträger. Die Ergebnisse sind beruhigend: Brillenträger sind durch den auslösenden Airbag kaum gefährdet. Brillen bleiben meist unbeschädigt, und selbst moderne Kunststoffgläser brechen selten. Allenfalls treten leichte Druckstellen am Nasenrücken auf, wie Crashtests des AZT zeigen.
Funktionsweise des Airbags
Bei einem Unfall registrieren Sensoren typische Verzögerungen und lösen eine explosive Treibladung aus, ähnlich wie bei Raketenantrieben. Dies erzeugt über 1.000 Grad heißes Gas, das den Airbag in etwa 30 Millisekunden aufbläst. Der Airbag aus Polyamid wird den Insassen mit Geschwindigkeiten von bis zu 260 km/h entgegengeschleudert. Danach entweicht die Luft durch spezielle Öffnungen.
Höhere Risiken für Raucher
Eine besonders gefährdete Gruppe sind Raucher. Wenn der Airbag auf eine brennende Zigarette trifft, können erhebliche Brandverletzungen im Gesicht und auf der Kopfhaut entstehen.
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