Sollten Sie beim Parken die Handbremse verwenden?

Sollten Sie beim Parken die Handbremse verwenden?

(Bild, yanalya, www.freepik.com)

Immer wieder stellt sich die Frage: Sollte man beim Parken die Handbremse anziehen? Viele Autofahrer haben in der Fahrschule gelernt, dass dies zwingend notwendig ist. Andere hingegen halten das für überflüssig oder sogar riskant – besonders im Winter. Aber was ist wirklich richtig? Und welche Vorgehensweise empfiehlt sich bei frostigen Temperaturen?

Als erfahrener Journalist und Autoexperte möchte ich Ihnen hier einen umfassenden Einblick geben, wann und warum das Anziehen der Handbremse sinnvoll ist, und welche Mythen es rund um das Thema gibt.

Keine gesetzliche Pflicht, aber unbedingt empfehlenswert

Eine gesetzliche Vorgabe, die Handbremse (korrekt: Feststellbremse) zu betätigen, gibt es nicht. Allerdings ist jeder Fahrer dazu verpflichtet, sein Fahrzeug so zu sichern, dass es nicht ungewollt ins Rollen gerät. Auf flachem Gelände reicht es in der Regel aus, einen Gang einzulegen – bei Automatikfahrzeugen genügt der Parkmodus (P).

Doch Vorsicht: Nicht immer ist diese Methode 100% zuverlässig! Wenn der Gang nicht korrekt eingerastet ist oder die Kupplung aus anderen Gründen offen bleibt, kann das Fahrzeug trotzdem rollen. Daher lautet die Empfehlung: Sichern Sie Ihr Fahrzeug immer zusätzlich mit der Handbremse – besonders an steileren Hängen.

Ein weiterer Tipp: Schlagen Sie die Vorderräder immer leicht zur Bordsteinkante ein. Sollte das Fahrzeug wider Erwarten ins Rollen kommen, wird es so zumindest nicht unkontrolliert auf die Straße geraten.

Was im Winter zu beachten ist

Im Winter herrscht oft Unsicherheit, ob das Anziehen der Handbremse aufgrund der Kälte problematisch sein könnte. Die Sorge, dass sie bei Frost festfriert, ist nicht ganz unbegründet. Jedoch tritt dieses Problem meist nur bei defekten oder beschädigten Ummantelungen der Seilzüge auf. Solange das Fahrzeug gut gewartet ist, können Sie auch bei Minusgraden bedenkenlos die Handbremse anziehen.

Sollte es dennoch einmal vorkommen, dass die Bremse festgefroren ist, gibt es nur eine Lösung: Geduld haben und auf Tauwetter warten. Gewalt oder hektische Versuche, das Fahrzeug in Bewegung zu setzen, können zu Beschädigungen führen.

Handbremse als Sicherheitsinstrument

Die Handbremse hat nicht nur die Aufgabe, das Auto beim Parken sicher zu halten. Sie ist ein zentrales Sicherheitselement. In Notfällen, wenn die Fußbremse versagt, dient sie als unabhängiger Bremskreislauf, der das Fahrzeug zum Stillstand bringen kann. Gerade aus diesem Grund wird bei der Hauptuntersuchung (HU) immer auch der Zustand der Handbremse überprüft. Sollte sie nicht funktionieren, gibt es keine neue Plakette – unabhängig davon, ob die Fußbremse einwandfrei arbeitet.

Moderne Feststellbremsen: Elektronisch und platzsparend

Viele neuere Fahrzeuge haben inzwischen keinen klassischen Handbremshebel mehr. Stattdessen findet sich in der Mittelkonsole ein kleiner Schalter für die elektronische Feststellbremse. Funktional gibt es hier keinen Unterschied zur herkömmlichen Handbremse. Elektronische Feststellbremsen bieten jedoch einige Vorteile, wie mehr Platz in der Mittelkonsole und eine automatische Einrastung, sobald das Fahrzeug zum Stillstand kommt.

Auch bei diesen Bremssystemen ist es wichtig, sie regelmäßig zu nutzen. So verhindern Sie, dass die Mechanik durch mangelnde Anwendung blockiert oder nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert.

Fazit: Immer auf Nummer sicher gehen

Ob Sommer oder Winter, steiles Gelände oder ebene Fläche – das Verwenden der Handbremse ist stets eine sinnvolle Ergänzung zur Gangschaltung bzw. zum Parkmodus bei Automatikgetrieben. Wer sein Fahrzeug sicher abstellen möchte, sollte nicht auf das zusätzliche Sicherheitsnetz verzichten.

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