(Bild, Drazen Zigic, www.freepik.com)
Der regelmäßige Bremsflüssigkeitswechsel ist eine der zentralen Wartungsaufgaben, die Autofahrer nicht vernachlässigen sollten. KFZNews24.de erklärt, warum ein solcher Wechsel essenziell für die Sicherheit Ihres Fahrzeugs ist, welche Kosten dabei entstehen und warum diese Aufgabe besser Fachleuten überlassen wird. Erfahren Sie alles über den Bremsflüssigkeitswechsel und seine Bedeutung!
Die Funktion der Bremsflüssigkeit im Detail
Die Bremsflüssigkeit ist das Herzstück des hydraulischen Bremssystems. Sie überträgt die Kraft, die Sie beim Tritt aufs Bremspedal ausüben, auf die Bremszylinder. Diese wiederum bewegen die Bremsbeläge, die das Fahrzeug verlangsamen. Doch das ist nicht ihre einzige Aufgabe:
- Schmierung: Die beweglichen Teile der Bremsanlage bleiben geschmeidig.
- Korrosionsschutz: Sie schützt vor Rostbildung im System.
Mit der Zeit nimmt die Bremsflüssigkeit Wasser auf und verliert ihre Wirkung. Dies kann gravierende Folgen haben, da Wasserdampf im System die Bremsleistung beeinträchtigt und schlimmstenfalls zum Komplettversagen führen kann.
Wann und wie oft muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden?
Ein regelmäßiger Wechsel ist unerlässlich. KFZNews24.de empfiehlt:
- Zeitintervall: Alle zwei Jahre oder gemäß den Herstellervorgaben, unabhängig von der Laufleistung.
- Prüfung: Während kleiner Inspektionen wird der Zustand der Bremsflüssigkeit geprüft.
Warum nimmt die Bremsflüssigkeit Wasser auf?
Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aus der Luft bindet. Dieser Effekt kann problematisch werden:
- Der Siedepunkt sinkt, wodurch die Flüssigkeit bei Hitze verdampfen kann.
- Wasser im System fördert Korrosion und verringert die Schmierfähigkeit.
Einzige Ausnahme: Silikonbasierte Bremsflüssigkeiten. Sie nehmen kein Wasser auf, erfordern jedoch eine spezielle Reinigung und Dichtungswechsel.
Wie erkennt man, dass ein Wechsel nötig ist?
Häufige Anzeichen, dass Ihre Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden sollte, sind:
- Ein weiches Bremspedal, das sich leicht durchdrücken lässt.
- Verzögerte Bremswirkung oder quietschende Bremsen.
- Niedriger Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter.
Eine Werkstatt kann den Wassergehalt innerhalb weniger Minuten messen. Ein Wasseranteil von über 3,5 % macht einen sofortigen Wechsel erforderlich.
Warum Sie den Wechsel nicht selbst vornehmen sollten
Ein Do-it-yourself-Wechsel klingt verlockend, birgt jedoch erhebliche Risiken:
- Gefahrenstoffe: Bremsflüssigkeit ist giftig und greift Haut und Fahrzeuglack an.
- Fehlerpotenzial: Luft im System oder eine unsachgemäße Entlüftung können die Bremsleistung gefährden.
- Umweltaspekte: Gebrauchte Bremsflüssigkeit ist Sondermüll und muss fachgerecht entsorgt werden.
Fazit: Der Wechsel gehört in die Hände von Profis.
Welche Bremsflüssigkeit ist die richtige?
Die Wahl der richtigen Bremsflüssigkeit ist entscheidend. Es gibt verschiedene DOT-Klassen:
- DOT 3 und DOT 4: Standard in Europa, mit ausreichend hohem Siedepunkt.
- DOT 5 und DOT 5.1: Silikonbasiert und für spezielle Anforderungen gedacht, etwa bei Oldtimern.
Wichtige Hinweise:
- Mischen Sie niemals verschiedene DOT-Klassen.
- Halten Sie sich strikt an die Herstellervorgaben.
Kosten und Zeitaufwand des Wechsels
Ein Bremsflüssigkeitswechsel ist vergleichsweise kostengünstig:
- Preis: Zwischen 60 und 130 Euro in freien Werkstätten, abhängig vom Fahrzeugtyp.
- Dauer: Etwa 30 Minuten.
Wenn jedoch zusätzliche Reparaturen notwendig sind, etwa bei einem undichten Bremssystem, können die Kosten erheblich steigen.
Zusammenfassung: So bleiben Sie auf der sicheren Seite
Der regelmäßige Austausch der Bremsflüssigkeit ist kein überflüssiger Luxus, sondern essenziell für Ihre Sicherheit. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Wechsel alle zwei Jahre oder nach Herstellerangaben.
- Regelmäßige Kontrolle durch die Werkstatt, um den Wassergehalt zu prüfen.
- Durchführung ausschließlich durch Fachpersonal.
Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrzeug jederzeit verlässlich abbremst – und das spart nicht nur Kosten, sondern möglicherweise auch Leben.