Fünf Tipps, wie Fahranfänger weniger für ihre Kfz-Versicherung zahlen

Fünf Tipps, wie Fahranfänger weniger für ihre Kfz-Versicherung zahlen

(Bild, Cartist, unsplash)

Fahranfänger zahlen oft besonders hohe Versicherungsprämien. Trotzdem können sie bei der Kfz-Versicherung sparen. Hier sind einige Tipps.

Im Jahr 2022 wurden etwa 1,44 Millionen Führerscheine ausgestellt. Davon gingen 523.863 an Frauen und 914.200 an Männer. Anfang 2023 besaßen 48.067.973 Personen in Deutschland eine allgemeine Fahrerlaubnis. Diese Daten stammen vom Kraftfahrt-Bundesamt. Mit dem Führerschein folgt meist bald ein eigenes Auto, das durch eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert sein muss, wie es das Gesetz vorschreibt.

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) besitzen etwa 85 Prozent aller Pkw-Fahrer zusätzlich eine Voll- oder Teilkaskoversicherung. Junge Fahranfänger, die oft noch nicht viel Geld haben, können einige Dinge beachten, um bei der Kfz-Versicherung zu sparen.

Beeinflusst die Fahrzeugwahl die Versicherungsprämie?

Ja, die Wahl des Autos ist ein wichtiger Faktor. Je öfter ein Fahrzeugtyp Schäden verursacht, desto schlechter wird er von der Versicherung eingestuft. Typische Fahranfänger-Autos verursachen mehr Unfälle und werden deshalb in eine schlechte Typklasse eingeordnet.

Das Verbraucherportal des GDV bietet ein Werkzeug zur Überprüfung an, in welche Typklasse die jeweiligen Fahrzeuge einsortiert sind. Für jede Versicherungsart – Voll-, Teilkasko und Haftpflicht – gibt es eine eigene Einstufung. Die Kfz-Haftpflicht ist in 16 Typklassen (10 bis 25) eingeteilt, die Teilkasko in 24 Typklassen (10 bis 33) und die Vollkasko in 25 Klassen (10 bis 34).

Einmal im Jahr aktualisiert der GDV die Typklassenstatistik. Mit der aktuellen Fassung ändern sich für fast 13 Millionen Autofahrer die Typklassen ihrer Fahrzeuge. Das hat einen Einfluss auf den Versicherungsbetrag für das Jahr 2024. Für 70 Prozent aller Autofahrer in Deutschland gibt es keine Veränderung.

Neben der Motorisierung hat auch das Baujahr eines Fahrzeugmodells Einfluss auf die Klassifizierung.

Vollkasko, Teilkasko oder nur Haftpflicht?

Das Alter des Autos ist entscheidend. In den ersten vier bis fünf Jahren eines Neuwagens ist eine Vollkaskoversicherung sinnvoll. Je älter das Fahrzeug, desto eher sollte man überlegen, ob eine Teilkasko- oder Kfz-Haftpflichtversicherung ausreicht. Gerade bei sehr alten Pkw kann man so ordentlich sparen.

Eigene Kfz-Versicherung abschließen oder die der Eltern nutzen?

Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) erhöht sich bei unfallfreiem Fahren mit der Zeit und wirkt wie ein Rabatt auf die Versicherungsprämie. Um einen Einstieg mit SF-Klasse 0 zu umgehen, können Eltern den Pkw als Zweitwagen anmelden und das Kind als Fahrer eintragen. So ist eine direkte Einstufung in die SF-Klasse ½ oder höher möglich. Erreicht der Zweitwagen durch unfallfreies Fahren höhere SF-Klassen, können Eltern diese oft auf das Kind übertragen. Verursacht das Kind mit dem Zweitwagen einen Unfall, wird nur dieser Wagen zurückgestuft, nicht der Erstwagen.

Bringt begleitetes Fahren ab 17 einen Preisvorteil bei der Kfz-Versicherung?

Viele Versicherer gewähren einen Rabatt für Fahranfänger, die ihren Führerschein bereits mit 17 Jahren gemacht haben. Die Unfalldatenbank des ADAC zeigt, dass Fahranfänger im Alter von 17 bis 24 Jahren seit 2008 deutlich weniger Unfälle verursachen. Neben dem absoluten Alkoholverbot für Fahranfänger und einer neuen Fahrzeuggeneration mit besseren Sicherheitsausstattungen soll auch das 2008 eingeführte „Begleitete Fahren ab 17“ zu dieser Entwicklung beigetragen haben.

Können Verwandte ihren Schadenfreiheitsrabatt auf eine andere Person übertragen?

Ja, bei einigen Versicherern ist es möglich, den Schadenfreiheitsrabatt von Verwandten zu übertragen – zum Beispiel von Großeltern auf Enkel oder von Eltern auf ein Kind. Dies hat Vor- und Nachteile: Die Person, die den Rabatt erhält, kann sofort SF-Klassen überspringen. Sie kann allerdings nur so viele Schadenfreiheitsklassen übernehmen, wie sie selbst hätte erreichen können. Hat ein Kind den Führerschein seit drei Jahren, kann es auch nur maximal drei SF-Klassen übernehmen. Der Nachteil: Das (Groß-)Elternteil, das den Rabatt abtritt, verliert diesen vollständig und kann ihn nicht mehr nutzen. Diese Sparmethode ist daher nur sinnvoll, wenn der Übertragende kein eigenes Auto mehr nutzen möchte und es kürzlich, innerhalb der letzten sechs Monate, abgemeldet hat oder dies in Kürze plant.